Zum Jahreswechsel

2009 – da ist es. Virtuelles Gesellschaftsspiel, wer mitspielt, dem schenkt der vermeintliche Jahreswechsel für kurze Zeit das Gefühl, das Alte hätte keine Macht mehr über ihn. Alles kollektives Kopfkino, von Menschen erdacht, und allzu kurzatmig…

Dennoch, Ihnen allen einen guten Start in die kommende Zeit, viel Kraft, Mut und Ausdauer, Ideenreichtum, Kenntnis und konsequentes Handeln.

In der Sylvesternacht erhielt ich folgendes Gedicht. Es zeigt, wie die Kinder leiden, still, um die Eltern nicht noch zusätzlich zu belasten. Ein Vater hat es zufällig bei einer seiner Töchter gefunden und ich reiche es weiter mit der Bitte: Denkt an eure Kinder, schließt sie nicht aus, sie merken es ja doch, wie es euch geht. Und eine Last die man kennt, wiegt leichter als das drohende Unbekannte:

Traurigkeit

Traurigkeit ist wie die schwarze
Nacht in der keiner wach ist.
Nur Harz tropft von einem Tannenbaum
Genau wie eine Träne von meiner Wange.
Unsere Familie zerbricht, und unser Haus ist weg.
Die Nachbarn machen sich schon drüber her.
Und wir sitzen auf der Straße, weil wir noch keinen neuen Wohnort haben.
Es stinkt nach verfaultem und vergammeltem Kompost.
Die Tiere sitzen im Tierheim, weinen nach uns.
Es gibt kein gekochtes Essen von Mama mehr,
nur Trockenfutter, von dem die Tiere kotzen müssen.
Ich gehe sie jeden Tag besuchen, eins nach dem anderen wird verkauft.
Mein Leben ist futsch.
Wir haben keinen guten Rutsch….

(Victoria, 13 Jahre alt )

Herzliche Grüße, euer Admin

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