“Unterm Hammer” von RTL abgesetzt

Am Pfingstsonntag sollte die zweite Folge der “Hausrettungsinitiative” von Tine Wittler ausgestrahlt werden. Dazu kam es nicht, weil RTL das Format aufgrund der Recherchen der BILD-Zeitung eingestampft hat. Zu viel war getürkt worden, BILD sprach von “Schummel-TV”.

Auch wenn man nicht mit dem Medium BILD und seinen Wertungen einverstanden sein muss, die BILD-Redaktion gehört zu denen im Lande, die extrem sauber recherchieren. Nur ganz selten entsprechen die vorgestellten Sachverhalte nicht der Wahrheit.

Dass der angebliche Hausverkauf wegen Rücktritts des angeblichen Käufers kurz nach den Dreharbeiten gar nicht zustande kam, hätte RTL ruhig im Abspann der Sendung eingestehen können. Dass die Produktionsfirma das Dilemma nun auf die eigene Kappe nimmt und eingesteht, weder RTL noch Frau Wittler hätten etwas davon gewusst, geht auf das Konto Schadensbegrenzung. Wer jemals eine Fernsehproduktion der Entstehung mitgemacht hat, weiß, dass da wirklich jeder Bescheid weiß. Da sind Schauspieler am Werk, Statisten, und mit der entsprechenden Garnierung wird die bestellte “Mahlzeit” dem breiten Publikum  mundgerecht serviert.

Dass dieses Konzept, was da probiert wurde, in Wirklichkeit sowieso nicht funktioniert, wissen wir alle. Und dass hier ein Bild vom ohnmächtigen Untermenschen “Schuldner” gemalt wird, ist aus meiner Sicht menschenverachtend und suggeriert, dass man sowieso völlig ausgeliefert ist und vor allem lernen muss, zu verzichten, zu verlieren. Warum diese Botschaft? Wehren sich mittlerweile doch zu viele Menschen gegen die Vernichtung ihrer Existenz? Nein, bestimmt nicht! Wenn ich höre, wie jemand sagt, er wolle in seinem Versteigerungsverfahren keine Rechtsmittel anwenden, weil er Angst hat, dafür bestraft zu werden, zeigt sich die Essenz unseres kollektiven Bewusstseins nur allzu deutlich. Nur dadurch kann dieses “System” so ungehindert unter den Menschen wüten, und es würde genügen, wenn nur 10-20% der Betroffenen aufstehen würden und ihre gesetzlichen Rechte einforderten. Dann wäre der Spuk ganz schnell zu Ende.

Was für ein Spuk? Nun, der Spuk des Missbrauchs der Schwächeren durch die vermeintlich Stärkeren. Der Spuk an den Gerichten, die von vorne herein gläubigerorientiert arbeiten, ja arbeiten müssen, weil die Schuldner im Regelfall keine der gesetzlich zulässigen und vorgesehenen Anträge ans Gericht stellen, ja nicht einmal wissen, dass das Gericht nur auf Antrag handeln darf und kann und es unsere demokratische Bürgerpflicht ist, Anträge zu stellen, anstatt herumzujammern. Statt für unsere Rechte zu kämpfen, suchen wir lieber Wege, um das angeblich Unvermeidliche ertragen zu lernen und rennen zum Psychiater.

Dass wir in Deutschland praktisch an vollen Töpfen verhungern, daran sind ausschließlich wir selbst schuld, weil wir dieses Spiel von Anfang an mitgespielt haben und jetzt zu feige sind, auszusteigen und endlich zu handeln. Und das betrifft alle Beteiligten, die Schuldner, die Gläubiger und die Personen, die bei Gericht ihre Arbeit verrichten.

Unser größter Feind sitzt in unserem eigenen Kopf,  es ist der “vorauseilende Gehorsam”, der auf peinlichste Weise unseren geistigen Suizid vorantreibt, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Und wir schreien dann am Ende um Hilfe, wenn unser handgestricktes und gesellschaftlich verbreitetes und allgemein verordnetes Glaubenssystem an den erlittenen Schmerzen endlich zerbricht. Nur kosten darf es nichts, wir rufen “Wasch mich, aber mach mich nicht nass!” Und schon wieder wollen wir keine eigene Verantwortung tragen, für das was wir uns zurechtgelebt haben, schon wieder soll jemand anderes an unserer Statt erkennen und handeln.

Ich sage euch, so wird das nichts. Und so werden wir weiter wie die Mastkälber zur Schlachtbank geführt, Tag für Tag, Jahr für Jahr.

Ist denn da wenigstens einer unter euch, der es anders machen will und das auch tut?

Euer Admin

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Auf der Suche nach Hilfe

Auf der Suche nach Hilfe in einer wie auch immer gearteten Situation, die wir dringend zu verändern wünschen, machen wir uns auf die Suche nach Helfern, nach einer Hilfe von außen. Hilfsbedürftig und ratlos sind wir allein deshalb, weil wir uns auf einem für uns unbekannten Territorium befinden, in einem Fachgebiet, mit dem wir uns bislang nie beschäftigt haben.

Aus dieser Position heraus, ohne eigene Erkenntnisse und Erfahrungen die unmittelbar vor uns stehende Herausforderung betreffend, machen wir uns auf die Suche nach eben diesem Helfer oder einer Helfergruppe und müssen zumindest darüber eine Entscheidung treffen, wem wir nun unser Vertrauen schenken wollen und wem nicht. Auch müssen wir nach dem Prinzip von „Geben und Nehmen“ eine Entscheidung hinsichtlich einer Gegenleistung für die zu erwartende Hilfeleistung, die wir nun aus unserer Unkenntnis heraus bewerten sollen, treffen.

Also machen wir uns auf den Weg und hören uns die Selbstdarstellungen der unterschiedlichen Helfer, die zum anstehenden Thema ihre Dienste anbieten, an. Wir haben dabei große Angst eine falsche Entscheidung zu treffen, denn schließlich befinden wir uns in einer bedrohlichen Situation, für die wir einzig einen positiven Ausgang wünschen. Doch können wir wiederum die Selbstdarstellungen der sich anpreisenden Helfer nicht bewerten, da uns ja die Fachkenntnis auf dem Gebiet, in dem wir Hilfe suchen, fehlt.

Was machen wir in solch einer Situation?

Meist trauen wir es uns nicht zu, selbst die nötige Fachkenntnis zu erwerben. Wir verlassen uns  stattdessen auf unser Gefühl, auf unsere Empfindung.

Bereits Vertrautes löst nun generell bei jedem Menschen angenehme Empfindungen aus, Unvertrautes wirkt eher Angst auslösend. Bei der Vielzahl an Informationen, die bei unseren suchenden Gesprächen mit eventuellen Helfern auf uns hereinströmen, suchen wir also tastend nach Empfindungen, die uns ein Gefühl von Sicherheit vermitteln.

Erich Fromm formulierte hierzu in seinem Aufsatz „Drei Filter – Sprache, Logik, Gesellschaft“:
„… die Empfindung kann nur unter der Bedingung bewußt werden, daß sie wahrgenommen, mit einem Begriffssystem und seinen Kategorien in Beziehung gesetzt und darin eingeordnet werden kann. Dieses System selbst ist das Ergebnis der gesellschaftlichen Entwicklung. Jede Gesellschaft bildet durch ihre Lebensweise und die Art ihres Bezogenseins, Fühlens und Wahrnehmens ein System von Kategorien, das die Formen des Bewußtseins bestimmt. Dieses System arbeitet sozusagen wie ein gesellschaftlich bedingter Filter. Eine Empfindung kann nur dann ins Bewußtsein eindringen, wenn sie diesen Filter passiert.“

D. h. unserem Bewusstsein unbekannt erscheinende Informationen werden eher ausgesondert als solche, die in das bisherige Lebensumfeld zu passen scheinen. Wir informieren uns nicht, wir prüfen die dargebotenen Informationen nicht, wir entscheiden gemäß der Prägung unserer Filter, die meist gesellschaftlich bedingt sind.

Fromm hierzu weiter: „Der zweite Aspekt des Filters, der das Bewußtwerden ermöglicht, ist die Logik, die das Denken der Menschen in einem Kulturkreis lenkt. Wie die meisten Menschen annehmen, daß ihre Sprache “natürlich” sei und andere Sprachen nur andere Wörter für die gleichen Dinge verwenden, nehmen sie auch an, daß die Regeln für das richtige Denken natürlich und allgemeingültig seien und <anderes> in einem Kulturkreis unlogisch sei, weil es zur “natürlichen” Logik im Widerspruch stehe.“

Je nach persönlicher Prägung treffen wir nun eine Entscheidung, denn auch dann, wenn wir vermeintlich keine Entscheidung treffen, treffen wir natürlich ebenso eine, nämlich die, keine Entscheidung zu treffen.

Wir treffen die Entscheidung, die uns die angenehmste Empfindung verschafft, eine vertraute Empfindung, kurzum: wir verbleiben in unserem vertrauten Handlungsspektrum…

Aber – hat uns denn nicht unsere bisherige Art zu handeln in die Hilfsbedürftigkeit hineingeführt?!
Wodurch sind unsere Entscheidungskriterien geprägt? Doch durch unser bisheriges gewohntes persönliches privates und gesellschaftliches Leben.

Noch einmal hören wir Erich Fromm weiter zu: „In jeder Gesellschaft dürfen gewisse Gedanken und Gefühle nicht gedacht, gefühlt und ausgedrückt werden. Es gibt Dinge, die man nicht nur “nicht tut”, sondern die man nicht einmal “denkt”. In einem Stamm von Kriegern beispielsweise, dessen Mitglieder davon leben, Mitglieder anderer Stämme zu töten und zu berauben, könnte es einen Einzelnen geben, der eine innere Abneigung gegen Töten und Rauben fühlt. Es ist jedoch höchst unwahrscheinlich, daß er sich seines Gefühls bewußt würde, brächte das die Gefahr mit sich, daß er sich völlig isoliert und ausgeschlossen fühlte. Deshalb würde ein Individuum, das eine solche Abneigung fühlt, wahrscheinlich ein psychosomatisches Symptom, etwa Erbrechen, entwickeln, anstatt das Gefühl der Abneigung in sein Bewußtsein dringen zu lassen.

Genau das Gegenteil würde man bei einem Mitglied eines friedlichen, ackerbauenden Stammes finden, das den Drang verspürte, Mitglieder anderer Gruppen zu töten und zu berauben. Es würde sich wahrscheinlich ebenfalls nicht gestatten, sich seiner Impulse bewußt zu werden, sondern würde statt dessen ein Symptom entwickeln – vielleicht heftige Angst.“

Klingt also nahezu aussichtslos, dass wir, wenn wir uns einzig auf unsere Empfindungen verlassen, zu einer Entscheidung finden werden, die uns tatsächlich aus unserer als aussichtslos empfundenen Situation herauszuführen imstande ist. Wir verweilen innerhalb der uns vertrauten Empfindungen, die zu einem nicht unwesentlichen Anteil von der uns direkt umgebenden sowie zusätzlich auch von der durch die Medien sich darstellenden Gesellschaft geprägt wurden. Zu sehr fürchten wir in archaischer Weise, von der Gesellschaft bestraft oder gar ausgestoßen zu werden und dann nicht mehr überlebensfähig zu sein.

Neue Wege machen Angst, so viel Angst, dass die Buchstaben vor unseren Augen und die Worte in unseren Ohren verschwimmen, wir keinen klaren Gedanken fassen können geschweige denn unser Wissen auf dem uns existentiell bedrohenden Gebiet zu erweitern in der Lage wären. Hatte nicht schon der Lehrer als erster Repräsentant der Gesellschaft in unserem Leben in der Schule gesagt, dass wir weder intelligent genug seien, um schwierige Sachverhalte zu verstehen, noch gar diese selbst zu erarbeiten?!

Fromm ist auch hier heute so aktuell wie zu seiner Zeit: „…in Wirklichkeit besteht der größte Teil des bewußten Denkens der Menschen nur in Fiktion und Täuschung. Der Grund hierfür ist nicht so sehr die Unfähigkeit der Menschen, die Wahrheit zu sehen, sondern die Funktion der Gesellschaft.

Während des größten Teils der Geschichte der Menschheit hat stets (mit Ausnahme einiger primitiver Gesellschaften) eine kleine Minderheit über die Mehrheit ihrer Mitmenschen geherrscht und sie ausgebeutet. Um das zu erreichen, hat die Minderheit meistens Gewalt angewendet; aber Gewalt ist nicht genug. Auf die Dauer mußte die Mehrheit ihre Ausbeutung freiwillig anerkennen – und das ist nur möglich, wenn ihr Geist mit den verschiedensten Lügenmärchen erfüllt wurde, die die Anerkennung der Herrschaft der Minderheit erklärten und rechtfertigten.

Das ist jedoch nicht der einzige Grund dafür, daß das meiste von dem, was das Bewußtsein der Menschen über sie selbst, über andere, über die Gesellschaft usw. enthält, erfunden ist. Im Lauf der historischen Entwicklung entsteht in jeder Gesellschaft zwangsläufig das Bedürfnis, in der besonderen Form bestehen zu bleiben, zu der sie sich entwickelt hat, und das erreicht sie gewöhnlich, indem sie die höheren Ziele der Menschheit, die alle Menschen gemeinsam haben, außer acht läßt.

Dieser Widerspruch zwischen dem sozialen und dem allgemeinen Ziel führt (auf sozialer Ebene) ebenfalls zur Erdichtung von allen möglichen Fiktionen und Illusionen, die die Aufgabe haben, die Spaltung zwischen den Zielen der Menschheit und denen einer gegebenen Gesellschaft abzuleugnen und dies zu begründen…“

Lohnt es sich für uns nicht doch, durch den Schleier des „Nicht-Verstehens“ hindurch zu treten, uns wirklich sachlich kundig zu machen, so lange Augen und Ohren weit aufzureißen, bis wir eine Entscheidung zu treffen imstande sind, die sich an tatsächlichen Fakten, tatsächlichen Erfolgswahrscheinlichkeiten orientiert anstatt an Empfindungen im Nebel des Nicht-Wissens?! Glauben sollte man wahrlich niemandem, egal welchen Titel jemand führt oder wie sehr er von sich überzeugt ist bzw. andere von sich zu überzeugen sucht. Doch sich selbst zuzutrauen, die geplante Vorgehensweise eines Hilfeanbieters zu überprüfen, so lange nachzufragen, bis wir wirklich selbst verstehen, nach welcher Systematik dieser vorgehen möchte, zu überprüfen, wie oft er bereits erfolgreich war mit dieser Taktik, alle Fragen die in uns entstehen auch zu stellen, es nicht zu akzeptieren, belogen zu werden – all dies ist durchführbar für einen jeden von uns.

Ich wünsche uns allen Mut, die eigene Situation selbst in die Hand zu nehmen und sachliche Entscheidungen zu treffen. Stellen Sie sich doch einfach einmal selbst die Fragen, die Sie beantwortet haben möchten. Stellen Sie sich diese Fragen immer wieder, stellen Sie sich selbst die Frage, wo man eine Antwort auf Ihre Fragen finden könnte, trauen Sie sich selbst zu, dass Sie bislang nicht Wahrgenommenes Stück für Stück doch wieder wahrnehmen können!

Beginnen Sie jetzt! Wozu noch warten?!

Herzliche Grüße

Cornelia Böhmer

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Zum Jahreswechsel

2009 – da ist es. Virtuelles Gesellschaftsspiel, wer mitspielt, dem schenkt der vermeintliche Jahreswechsel für kurze Zeit das Gefühl, das Alte hätte keine Macht mehr über ihn. Alles kollektives Kopfkino, von Menschen erdacht, und allzu kurzatmig…

Dennoch, Ihnen allen einen guten Start in die kommende Zeit, viel Kraft, Mut und Ausdauer, Ideenreichtum, Kenntnis und konsequentes Handeln.

In der Sylvesternacht erhielt ich folgendes Gedicht. Es zeigt, wie die Kinder leiden, still, um die Eltern nicht noch zusätzlich zu belasten. Ein Vater hat es zufällig bei einer seiner Töchter gefunden und ich reiche es weiter mit der Bitte: Denkt an eure Kinder, schließt sie nicht aus, sie merken es ja doch, wie es euch geht. Und eine Last die man kennt, wiegt leichter als das drohende Unbekannte:

Traurigkeit

Traurigkeit ist wie die schwarze
Nacht in der keiner wach ist.
Nur Harz tropft von einem Tannenbaum
Genau wie eine Träne von meiner Wange.
Unsere Familie zerbricht, und unser Haus ist weg.
Die Nachbarn machen sich schon drüber her.
Und wir sitzen auf der Straße, weil wir noch keinen neuen Wohnort haben.
Es stinkt nach verfaultem und vergammeltem Kompost.
Die Tiere sitzen im Tierheim, weinen nach uns.
Es gibt kein gekochtes Essen von Mama mehr,
nur Trockenfutter, von dem die Tiere kotzen müssen.
Ich gehe sie jeden Tag besuchen, eins nach dem anderen wird verkauft.
Mein Leben ist futsch.
Wir haben keinen guten Rutsch….

(Victoria, 13 Jahre alt )

Herzliche Grüße, euer Admin

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Der Trick mit dem “RPfl-Vertreter” – Rechtsbeugung?!

Erster Akt:

Es ist schon toll, zu welchen Maßnahmen sich ein Rechtspfleger mitunter verleiten lässt, bloß um sein ZV-Verfahren “glatt” durchzuziehen:

Eine Woche vor dem Versteigerungstermin wechselt die Zuständigkeit, also ein neuer Rechtspfleger übernimmt den Fall, weil die bislang zuständige Kollegin in ein anderes Ressort versetzt wurde. Laut Geschäftsverteilungsplan stimmte das auch. Also, der neue Rechtspfleger sagt: “Ich führe den Termin heute durch!” Leider gibt er während des Termins Anlass zu einem Ablehnungsantrag wegen Verdachts auf Befangenheit. Rechtmäßig führt er dennoch die Versteigerung durch, bis ein Meistgebot festgestellt wird. Rechtswidrig jedoch bestimmt er dennoch einen Termin für die Zuschlagsverkündung (nach § 47 ZPO bewirkt nämlich der Antrag nach § 10 RPflG einen Stillstand des Verfahrens, solange über die Rechtspflegerablehnung noch nicht letztinstanzlich und rechtswirksam entschieden ist. Er darf nur noch unaufschiebbare Handlungen vornehmen, das heißt hier, die Versteigerung incl. Bietstunde fertig abhalten. Doch schon die Bestimmung eines Termins für die Zuschlagsverkündung ist nicht mehr unaufschiebbar, darf also nicht ergehen).

Der Schuldner legt die entsprechenden Rechtsmittel ein. Der Verkündungstermin wird dennoch abgehalten – und zwar durch einen anderen Rechtspfleger, der dann kühn behauptet: “Das war bloß mein Vertreter, was der gemacht hat, geht mich nix an – und ich erteile heute den Zuschlag!” Ergebnis: Haus ist erstmal weg.

Was das ist? Glatte Rechtsbeugung!
Folge: Strafanzeige für den Rechtspfleger, Zuschlagsbeschwerde führt eigentlich zwingend zur Aufhebung des Zuschlags, aber: Amtsgericht schützt seinen Rechtspfleger und weist Beschwerde zurück. Landgericht muss den Zuschlag dann aufheben. Was aber, wenn von dort ebenfalls Schützenhilfe für den juristisch allzu “flexiblen” Rechtspfleger kommt? Es wird sicher noch sehr spannend.

Ich werde den Fall weiter beobachten und entsprechend davon berichten.

Liebe Grüße vom admin

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Die “Versteigerungs-Verhinderer” …

Gestern erhielt ich einen Anruf von einem Immobilienmakler, der oftmals für Gläubigerbanken tätig ist mit dem Ziel, die in einer Zwangsversteigerung befindlichen Objekte bestmöglich “an den Mann” zu bringen. Das ist in dieser Zeit des rasanten Niedergangs des Immobilienmarktes gewiss keine leichte Aufgabe.

“An den Mann” bringen heißt erfreulicher Weise nicht mehr nur wie noch bis vor kurzer Zeit, dass man einen fremden Dritten für so ein Objekt interessiert und entsprechende Vereinbarungen mit vorher festgelegtem Versteigerungserlös, ggf. abgesichert durch eine Ausbietungsgarantie des Erstranggläubigers, trifft. Vielmehr werden Tendenzen sichtbar – sei es wegen der allgmeinen Vermarktungsnot oder auch aus Gründen menschlicher und sozialer Vernunft -, dass nun auch Familienangehörige der von der ZV Betroffenen als mögliche Erwerber in Frage kommen und nicht mehr der Sippenhaft unterliegen.

Nachdem wir uns eine Zeit lang ausgetauscht hatten auch über die Vorgehensweisen und Ziele des BZVI, meinte mein Gesprächspartner: “So, wie sich das jetzt aus unserem Gespräch erschließt, stimmt das ja gar nicht, was die Banken über Sie sagen…! Denn Sie sind in Bankkreisen allgemein als »Versteigerungs-Verhinderer« bekannt….”

Ein wenig gelacht habe ich schon, aber auf der anderen Seite ist es natürlich bedauerlich, dass wir in unserem Bemühen anscheinend von so manchem missverstanden werden, mitunter auch von unseren Mitgliedern, die in ihrer akuten Not (verständlicher Weise) nur auf den drohenden “Termin” starren und von uns gewissermaßen erwarten: “Mach’ das weg!…”

Was ist denn das “Gespenst” des Versteigerungs-Verhinderers? Dieses Schimpfwort hat viele Facetten: Dubiose Hoffnung auf einen meist kurzatmigen Zwischensieg, Angst und Ärger seitens der Gläubiger, die mitunter viel Zeit verlieren, Unmut auch bei manchem Rechtspfleger, der seine Zeitplanung über den Haufen geworfen sieht, aber auch das Bild des Heckenschützen, der mit wehendem Rock auf dem Plan erscheint, um dem Gericht seinen ultimativen Trick zu präsentieren, mit dem er das Getriebe der “Gerechtigkeit” brutal zum Stillstand zwingt….

Dabei wäre es doch streng genommen eigentlich allen Beteiligten lieber, wenn die Zwangsversteigerung verhindert werden könnte, oder etwa nicht? Das Gericht wäre nicht permanent so überlastet, die Gläubiger müssten evtl. nicht so hohe Wertberichtigungen machen, und die Familien der Betroffenen könnten in menschlicher und sozialer Stabilität weiter leben und einen Neuanfang machen. Hinzu kommt natürlich die volkswirtschaftliche Gesamtsicht, aus der heraus sich jede andere Lösung als der Existenz vernichtende Akt der (letztlich doch meist stattfindenden) Verschleuderung immer als gesamtwirtschaftlich besser erweist als die übliche Herabstufung auf unterstes soziales Niveau mit der entsprechenden Hilfsbedürftigkeit, für die die Gesellschaft dann aufkommen muss. Auch die psychosoziale Komponente, die über den massiven Selbstwerteinbruch der Betroffenen und auch deren Kinder die familiäre Leistungsfähigkeit auf Jahre, mitunter auch für Generationen, herunterbremst, ist dabei mit ins Auge zu fassen.

Tatsache ist jedenfalls, dass das derzeit geübte Verwertungssystem von Immobilien oft nicht im entferntesten befriedigende Ergebnisse für die am Verfahren Beteiligten bringt und damit ist jede alternative Lösung besser und erstrebenswerter. Hierfür individuell passende Konzepte zu erstellen, ist sicher mit ein Schwerpunkt unserer Arbeit als BZVI. Lässt man ein System ablaufen, gewissermaßen mechanistisch und automatisch, ist das wie ein Fahrzeug ohne Lenker: Es fährt zwar, aber im Endeffekt gibt es bei der nächsten Kurve schon große Schäden, mitunter sogar Tote.

Was machen Versteigerungs-Verhinderer denn sonst noch so? Mitunter schüren sie die weit verbreiteten Feindbilder, sowohl bei den Betroffenen als auch bei der Gegenseite: Aus einstigen vertrauenswürdigen Kreditgebern werden dann Mafia-Bosse, aus den Betroffenen werden Querulanten, aus den Rechtspflegern werden Rechtsbrecher – und die Katastrophe ist schließlich komplett. Keine Aussicht auf ein lebbares Arrangement, kein Zusammenwirken der Menschen mehr, die im Verfahren ihre Rolle spielen, gleich auf welcher Seite und mit welcher Aufgabenstellung.

Aus unserer Sicht ist es nicht zielführend, gewissermaßen als Robin Hood den “Feind” vom Pferd zu schießen, sondern es kommt darauf an, Ängste und Zurückweisung auf allen Seiten abzubauen, damit schließlich die beteiligten Menschen einander begegnen und anfangen können, gemeinsam nach besseren Wegen zu suchen, ihre Vorstellungen zu überprüfen und schließlich sehr kreativ etwas ganz Neues zu schaffen. Das ist unser Ziel, und am Ende muss (ob mit oder ohne Immobilie) eine gesunde, tatkräftige und an der Gesellschaft aktiv mitbauende Familie herauskommen, möglichst ohne würgende Restschulden in nicht zu bewältigender Höhe, und möglichst ohne dass sie jede Woche beim Sozialamt Schlange stehen.

Wenn uns in einem Fall so etwas gelingt, dann allerdings bin ich froh und auch ein bisschen stolz darauf, wenn wir “Versteigerungs-Verhinderer” genannt werden. Wir sind keine Dienstleister, wir sind im Grunde genommen nur eine versammelte “Lernhilfe” für Betroffene, auch Gesprächspartner für deren Gläubiger, nach Möglichkeit auch insofern Schlichter, sofern man bereit ist, uns sein Ohr zu leihen. Natürlich empfehlen wir öffentlich zugängliche Literatur, welche die gesetzlichen Rahmenbedingungen möglichst gut und umfassend erläutert, wir ermuntern unsere Mitglieder, sich selbst kundig zu machen, auch mit dem Ziel, dass die enorme und völlig sinnlose “Opferhaltung” vieler Betroffener überwunden werden kann. Ja, wir wollen am liebsten erreichen, dass jeder Betroffene zum Spezialisten im eigenen Fall heranreift, denn wir sind überzeugt davon, dass nur dann auch eine bewusste Aufarbeitung der Vergangenheit, der eigenen Rolle als Mitverursacher der Misere und eine funktionierende Zukunftsplanung erreicht werden kann.

Wie viele von uns sind denn bereit, zuzugeben, dass sie nur weggelaufen sind über die Jahre, dass sie den Kopf in den Sand gesteckt haben oder sich hinter irgendwelchen “Propheten” versteckt haben, anstatt wirklich Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, sich selbst zu respektieren und im besten Sinne zu Tätern zu werden? Wie groß war unser umfassenden Anspruchdenken und die Verweigerung der selbstverantwortlichen Planung? Wie viele andere Menschen haben wir mittlerweile schon für das verantwortlich gemacht, was wir einst doch selbst so entschieden hatten?

Ein Gericht kann nur auf Antrag tätig werden! Also muss man lernen und verstehen, welche Rechte man als Schuldner hat und wo man sich gerechtfertigter Weise zu Wort melden kann. Schließlich kann man nicht vom Gericht erwarten, dass es sich ohne die Hilfestellung über entsprechende Anträge der Rechte annimmt, die man vom Gesetz nun einmal bewilligt bekommen hat (…auch wenn es beispielsweise immer wieder traumhafte Rechtspfleger gibt, die im Rahmen der gesetzlich empfohlenen Prozessführungsrichtlinien mustergültig auf die verschiedenen Rechtsmittel verweisen und diese auch dem betroffenen Schuldner genau erläutern). Es ist jedenfalls letztlich völlig unverantwortlich, sich einerseits untätig schlachten zu lassen, auf der anderen Seite aber seine Depressionen zu Lasten der Familie und der großen Lebensgemeinschaft zu pflegen und dabei einen latenten Hass gegen vermeintliche Obrigkeiten oder auch gegen diejenigen zu entwickeln, die seinerzeit das Geld zur Verfügung gestellt haben, damit man sich seinen Traum verwirklichen konnte.

Natürlich werden auf allen Seiten und überall Fehler gemacht, jeder Bankangestellte sorgt sich um die Abschlussquoten, die er jeden Tag erbringen muss, sorgt sich um seinen Arbeitsplatz, wenn er nicht erfolgreich genug ist, ist auch teilweise so geschult, dass er die Ängste und Bedenken zukünftiger Kreditnehmer zu bagatellisieren lernt, anstatt die Leute entsprechend zu beraten und Sie vor möglicher Überforderung zu warnen. Aber: Ist er deswegen daran schuld, wenn die Sache gescheitert ist? Das mag wohl manchmal so sein, und zwar dann, wenn er sehenden Auges Leute bewusst ins Verderben schickt. Aber das sind sicher nicht viele Leute, die solch eine Mentalität entwickelt haben. Meist ist es das selbst ablaufende System auch dort, welches letztlich die falschen Weichenstellungen begünstigt.

Auch sei es nicht verschwiegen, dass es bei den Gerichten auch Menschen gibt, die dem permanent enormen Abwicklungs-Druck nicht standhalten und im Gerichtsalltag mitunter Wege der Vereinfachung und Beschleunigung gehen, die sich als sehr bedenkenswürdig erweisen und den Eindruck einer fundamentale Befangenheit hinterlassen. Auch diese bedürfen der helfenden Kommunikation, um unbeschädigt zurück finden zu können zu ihrem gesetzlichen Auftrag.

Und natürlich dominiert auch sehr oft die Blindheit und überstarke Fantasie der Kreditnehmer, die ihre Augen vor einer verantwortlichen Gesamtschau verschließen oder verzückt irgendwelchen kühnen Versprechungen, von wem auch immer, lauschen – nicht ohne einen gewissen “Schaudergraus” ob der eigenen Kühnheit, und auch gebauchpinselt von der hohen Wertschätzung, die ihnen zuteil wird, da man sie als kreditwürdig einstuft. Das ganze verknüpft noch mit einem völlig ungerechtfertigten konsumorientierten Anspruchsdenken: Sorge für mich, lebe mich…! Welch grausames Schattenspiel, auf das wir uns da eingelassen haben als Gesellschaft.

Und unser Geldsystem, das fortlaufend irreal virtuelles Geld erzeugt, das durch permanente Vernichtung von realen Werten immer weiter gefüttert werden muss, um dann schließlich doch irgendwann (…wohl recht bald übrigens…) übersatt zu zerplatzen – das ist der große Menschenfresser, den wir unbedingt sehr bald bezwingen müssen, bevor er uns alle zerquetscht. Man kann es eigentlich ganz einfach auf dem Rand einer Tageszeitung berechnen: Jedes Zinseszins-System frisst sich selbst zu Tode, etwa alle 40-70 Jahre, je nach Geldumlaufgeschwindigkeit. Man sollte das virtuelle, das Buchgeld, abtrennen vom realen Geld (das durch Sachwerte gedeckt ist), und welches daher ein gewissermaßen “erlogenes” Zahlungs- bzw. Wertversprechen darstellt. Ja, nur dort sollte Spekulation noch erlaubt sein, dieser große Lotterie-Topf, der heute bereits wohl mehr als 90% des zahlenmäßig erfassten Geldes ausmacht, sollte sich selbst und seinen Gesetzen überlassen werden und einer freien andauernden Wertberichtigung unterworfen sein. Unser echtes Tauschmittel jedoch sollte isoliert davon wieder zurückfinden zu einem wirklichen Dasein und den Menschen dienstbar, damit diese sich gegenseitig mit den lebensnotwendigen Dingen und Hilfen versorgen können.

All diese Probleme können nur wir miteinander lösen. Da, wo Menschen wirklich einander begegnen, endet die fatale Dominanz von Systemen und Regelwerken. In der lebendigen Kommunikation liegt die kreative Quelle für alle echten Lösungswege, beherrschende Abläufe und Gesetze werden zurückgeführt auf ihren dienstbaren Charakter, wozu sie ja ursprünglich gemacht worden sind, und die Einsichtsfähigkeit der Beteiligten kann heranwachsen zu einem Fundament der einverständlichen Vorgehensweisen mit dem Ziel, gesamtwirtschaftlich und menschlich gesehen die Verluste aus dem verunglückten Gewordenen zu minimieren und gerecht zu verteilen, so dass alle ein würdiges Leben weiterführen können, als Gleiche unter Gleichen, gewissermaßen als Könige unter Königen.

In diesem besten Sinne lasst uns alle zu perfekten Versteigerungs-Verhinderern werden! Und ein herzliches Dankeschön an den Immo-Makler am Telefon, der mir dieses Thema zugespielt hat.

Ihr/Euer admin

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…das Geschäft meines Lebens…

oder: Wie deutsche Individualisten den schwarzen Kontinent unterstützen.

“… es wird das Geschäft meines Lebens… und Sie werden daran beteiligt sein. Wie viel Geld brauchen Sie denn, um aus allem raus zu sein?…”

… und dann erfuhr ich, wie das Ganze ablaufen würde. Und siehe da, es war die alte “Nigeria-Connection”, die sich in immer wieder neuer Verkleidung seit Jahrzehnten an gutgläubige Menschen vor allem aus dem unteren Mittelstand wendet.

Es ist eine gigantische Melkmaschine, die da bekannter Maßen teilweise sogar unter Mitwirkung höherer Beamter von diesen Ländern aus gesteuert wird. Nachdem allmählich die Bevölkerung auch in Deutschland mit dem Namen “Nigeria” nicht mehr nur Gutes verbindet, hat man sich kurzerhand entschlossen, von Ghana oder anderen afrikanischen Ländern aus zu handeln. Oder aber man bedient sich Zuträgern aus Deutschland, denen man Beteiligung verspricht, z.B. einem Kleinunternehmer, der Computerteile verkauft. Reicht nicht zum Leben und ist zuviel zum Sterben. Der leiert dann seine Kunden durch und vermittelt die an die Freunde aus der Äquatorialregion…
So meinte mein gutherziger Freund, dass er sicher sei, dass das alles wahr sei, denn es käme ja nicht aus Nigeria…

Wie das abläuft:

Ganz einfach: Man bekommt versprochen, dass man an einer riesigen Geldsumme beteiligt wird, man wird wegen seiner besondere Fähigkeiten gelobt (woher kennen die mich???), als besonders vertrauenswürdig eingestuft, nach Genf, Paris, Brüssel oder nach Lagos eingeladen (zahlen darf man natürlich selber), und dann kommen die gewissen “Vorleistungen”, um die es bei dem ganzen Betrug geht: 500 € hier, 2000 € da (in Afrika muss man Beamte ja immer etwas schmieren, das ist nun mal so). Dann muss der Nachweis gebracht werden, dass es sich bei den Geldern nicht etwa um Drogengeld, Nuttengeld, Geld aus Waffengeschäften handelt (schlappe 25.000 €). Dann soll das Geld nach Holland transferiert werden (30 Millionen Dollar per Flugzeug als geschwärzte angebliche Geldscheine, die dann mittels einer sehr teuer zu erwerbenden Chemikalie wieder gesäubert werden müssen und dann nur noch Schreibpapier sind…), die Holländer geben es jedoch erst frei, sobald man die Steuern vorab bezahlt hat (nur noch etwa 180.000 € aufzutreiben, dann schwimmt man endlich im Geld). Eine Unternehmensberatung übernimmt die Abwicklung in Holland. Man wird zu einem Termin bei Gericht geladen (dort kann man in öffentlichen Räumen des Gerichts sich nämlich problemlos privat treffen, um etwas abzusprechen. Ist etwa gleichbedeutend mit einer Kneipe oder irgendwo im Park.) Aber wir Deutschen sind ja so blöde und obrigkeitshörig, dass wir sofort mit der Lokalität Bedeutungsvolles verbinden: ohhhhh…ein Termin bei Gericht… das muss das ja eine wirklich reale Sache sein. Ja und die Dokumente, die ich als Email erhalten habe, sind von der Präsidentin des High Court persönlich unterschrieben – ja, und sogar der Staats-Präsident selbst hat unterzeichnet. Leider ist die Chefin vom High-Court eigentlich offiziell die Vorsitzende Richterin vom Supreme Court und hat mit dem High-Court absolut nichts zu tun, die Unterschrift des Staatspräsidenten jedoch stammt zufällig von seinem Amtsvorgänger etc. etc. – und die Sachbearbeiterin bei der obersten Behörde dort, die über die Gelder und das Konto verfügt, ist in Wirklichkeit ein 11 Jahre altes Mädchen, dessen Vater bei der Bank einen Job als Buchhalter hat. Zufälle gibts….

Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen: Die UNO und die Weltbank – ja die sind offiziell immer mit an Bord, und die tollen Förderfonds, die sie ausschütten … und ausgerechnet Her Fritzl Müller aus Oberuntersberg mit seinen 74 Jahren wurde als würdig befunden, die 120 Mio. € zu verwalten, damit in Lagos die neue Recycling Anlage gebaut werden kann….

Ja, und dann sind wir bei der Bank: Juhuuuu, das Geld ist da. Zwar zunächst mal bloß 1,5 Mio. € (der Bänker hatte schließlich seinen Tresor für einen Moment geöffnet und meinem Freund (wir mussten draußen bleiben, damit es keine Zeugen gibt) einen Haufen Geld gezeigt, der da lag… später erfuhr ich, dass die Nigerianer, die im Nebenzimmer warteten, dem Bänker für das Öffnen und wieder Schließen der Tresortür 100 € gegeben hatten.)

Wie dem auch sei:

Wer sich über die verschiedenen Spielarten dieser Betrugsgeschäfte genau informieren will, sei auf die Suchmaschinen verwiesen. Es gibt bei der Polizei Sonderkommandos, die Industrie- und Handelskammern haben Beratungsstellen, die nigerianische Botschaft ist dankbar für jeden konkreten Hinweis auf Täter. Und natürlich gibt es im Internet viele spezielle Webseiten zu dem Thema.

Mein Freund jedenfalls hat alle Warnungen in den Wind geschlagen und hat sich für sein Leben ruiniert (und das geschah bereits vor 15 Jahren). 1,5 Millionen DM hat er denen in den Rachen geworfen – und weil er selbst kein Geld hatte, wurden unzählige Menschen von ihm dafür angepumpt und so bekamen die Drahtzieher in Nigeria ihre Cocktails für die nächsten 100 Jahre im Voraus bezahlt.

Und eine Bitte: Macht nie etwas ungeprüft. Kommen Ihnen Leute mit genialen Geschäftsideen, Regierungsaufträgen zum Umweltschutz (ist gerade sehr beliebt in den Kreisen), etc., rufen Sie uns an, bevor Sie handeln. Wir kennen alle Spielarten dieser Betrüger, leider auch immer wieder im Kreise unserer Vereinsmitglieder, die mit ihrem “Geheimnis” nicht herausrücken und vieldeutig lächeln, bis es zu spät ist und die letzten Kröten auch noch weg sind, mit denen wir eine Grundlage für einen Neubeginn hätten verwirklichen können.

Jammerschade, all das … aber leider Realität, gestern wie heute und morgen.

Daher bitte ich alle: Haben Sie keine Geheimnisse, rücken Sie raus damit, damit wir alle das prüfend unter die Lupe nehmen können. Und sollten Sie wirklich die Stecknadel im Heuhaufen gefunden haben, dann werden wir das ebenso erkennen und Sie nach Kräften unterstützen.

Lasst uns lieber voller Vertrauen die eigene “Connection” leben, ausbauen und erfolgreich miteinander arbeiten. Wir brauchen dazu Afrika nicht….!!!!

Allseits schöne Pfingsten, und dass der Geist auch wieder über diejenigen komme, deren Visionen von den Afrikanern “gekapert” wurden…

Herzlichst, euer Admin

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Was macht eigentlich der BZVI e.V.?

Was macht ihr eigentlich?

Diese Frage bekommen wir immer wieder gestellt, obwohl eigentlich alles auf unserer website www.bzvi.de ziemlich umfassend dargestellt ist. Dennoch: Für all diejenigen, die weder Zeit noch Lust noch Mut haben, viel Informationen zu lesen und zu verarbeiten, hier das Wichtigste noch einmal in Kürze:

  • Vermittlung von (öffentlich zugänglichem) Fachwissen zum Thema Zwangsversteigerung mit dem Ziel, dass die Betroffenen zu “Spezialisten” im eigenen Fall werden und sich somit sinnvoll aktiv am eigenen Verfahren beteiligen können, um erreichbare Ziele zu verwirklichen.
  • Veranstaltung von intensiven Wochenendseminaren zu dem Thema mit Erfahrungsaustausch unter den Seminarteilnehmern. Diese Seminare haben neben der reinen Wissensvermittlung zum Ziel, eingefahrene Denk- und Sichtweisen, die zu der schwierigen Lage mit beigetragen haben, einer Überprüfung zu unterziehen und den Seminarteilnehmern neue Perspektiven zu eröffnen.
  • Situationsanalyse vor Ort mit dem Ziel, Chancen für eine außergerichtliche Lösung der Probleme zu finden oder aber die Voraussetzungen für einen Zwischenerwerb zum Niedrigstpreis im Rahmen der Zwangsversteigerung mit anschließender Rückgabe an einen Bonitätsträger aus der Familie oder dem persönlichen Umfeld der Betroffenen zu prüfen.
  • Gemeinsame Planung und Begleitung durch den Verfahrensverlauf mit dem Ziel, die machbaren Lösungen zu erreichen.
  • In Fällen, in denen keine Rettung der Immobilie möglich ist, Planung für einen erfolgreichen Neubeginn nach der Versteigerung. Neuorientierung der Wertmaßstäbe, mit denen wir aufgewachsen sind und die uns so “fertig machen…”
  • Synergien zwischen Betroffenen anregen und vermitteln, mit dem Ziel, funktionierende Kooperationen der oftmals in ihrem Fachbereich hoch qualifizierten Betroffenen zu verwirklichen.
  • Die Aufzählung hat keinen abschließenden Charakter. Weiteres ergibt sich immer aus dem Einzelfall. Das Thema Umfinanzierung oder Endfinanzierung nach erfolgtem Zwischenerwerb gehört natürlich auch dazu und wir verfügen über die notwendigen Kontakte, um auch in kritischen Fällen alle gangbaren Wege in Erwägung zu ziehen.

Damit hoffen wir, viele Fragen, die sich aus dem Nichtlesen der Website ergeben, hier nochmal kompakt beantwortet zu haben.

Mensch, versteigere mich nicht…..

Mit den besten Grüßen

Ihr Blog-Betreuer

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Verantwortung für uns selbst!

Jawohl, es gibt sie – diejenigen, die sich selbst überschätzen! Ich wiege 130 kg, sitzt am Schreibtisch und im Auto und und habe es mir vorgenommen, im nächsten Jahr Europameister im Stabhochsprung zu werden…

Jeder lacht bei diesem Gedanken. Was aber weit weniger lächerlich ist: Wir haben uns daran gewöhnt, uns selbst zu unterschätzen. Schon als Kinder hören wir meistens: “Du kannst das noch nicht!” – “Lass das, das ist zu gefährlich!” – “Mach’ du erst mal deinen Schulabschluss, deine Lehre, deinen Meisterbrief.” – Und so weiter. Für alles gibt es doch Fachleute. Und in einer genialen Mischung von Minderwertigkeitsgefühl, grundlegender Fähigkeit, Kenntnis zu vermeiden und einer gehörigen Portion Trägheit legen wir unser ganzes Leben letztlich in die Hände von sogenannten Fachleuten, seien es die Mediziner, Anwälte, Priester, Politiker, Polizei und vielen anderen mehr. Wir selbst werden zu Konsumenten, bis uns das Schicksal gnädig an irgendeinem Punkt unseres Lebens hart aufschlagen lässt. Und dann stellt sich die Frage, was ist zu tun?

Wir sollten uns im Klaren darüber sein, dass wir unser Leben selbst gestalten. Wir selbst sind in die Scheiße getreten, und nun soll jemand anders uns die Schuhe putzen? Ja, natürlich sind wir auf gegenseitige Hilfe angewiesen, aber entscheidend ist eine sofortige Umstellung vom Lebens-Konsumenten zum Täter im besten Sinne. Wir sind es, die die Verantwortung für uns selbst und unsere Familien tragen. Und wenn wir Hilfe brauchen. müssen wir unseren Helfern mit äußerster Tatkraft zuarbeiten, müssen die Führung des Geschehens übernehmen und unsere wirklich blöden Argumente hinsichtlich der eigenen Unfähigkeiten über Bord werfen.

Lernen, Kommunikation, Disziplin, Tatkraft… Diese und andere Werkzeuge müssen wir endlich benutzen. Selbst dann wird es noch höllisch schwer, gegen den Berg des Gewordenen anzuschaufeln. Unsere gesamte Gesellschaft ist von diesem geistigen Parasiten angegriffen, wir erwarten, dass wir für unseren von Grund auf unterwürfigen und vorauseilenden gehorsam belohnt werden. Irgend jemand wird mir hier wieder heraushelfen. Ja, und weil ich sooo viele Jahre diese hohen Zinsen brav bezahlt habe, soll und muss das auch ohne weitere Kosten für mich geschehen.

Dies alles könnte man noch viel schöner und weitschweifiger ausschmücken, aber ich denke, das wird nicht nötig sein. Wir wissen alle, was gemeint ist. Und die meisten Betroffenen leiden an diesem Zustand völliger Betäubung wie die Hunde. Und darum heute mal zur Abwechslung wieder mal den “Finger ins Schlimme”! Einfach nur so zur Erinnerung.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es…..

Beste Dienstagswünsche

Ihr/Euer Admin

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Rechtswidrige Gebote eines Bankvertreters

Heute möchten wir uns einem Thema widmen, das mittlerweile schon fast veraltet ist, aber in vielen Fällen hochaktuell behandelt werden muss. So lohnt es sich, das diesbezüglich Szenario nochmals kurz zu umreißen:

Gesetzt den Fall, ein Haus wird in einem ersten Zwangsversteigerungs-Termin der Öffentlichkeit angeboten. Wie wir ja alle wissen, gilt per Gesetz das Verbot der Verschleuderung mit der Folge, dass in einem ersten Termin ein Zuschlag von Amts wegen zu versagen ist, wenn nicht mindestens 5/10 des gerichtlich festgesetzten Verkehrswertes erreicht wird. Wird also solch ein Gebot unterhalb der Bietgrenze abgegeben, kann kein Zuschlag erfolgen. In einem Folgetermin fällt die Bietgrenze und es kann auch unterhalb der 5/10 ein Zuschlag erteilt werden. Wird im ersten Termin überhaupt kein Gebot abgegeben, so wird das Verfahren einstweilen eingestellt. Wird in einem weiteren Termi, in dem dann die Bietgrenze immer noch gilt, wiederum kein Gebot abgegeben, wird das Verfahren von Amts wegen aufgehoben und muss ggf. vom Gläubiger neu beantragt werden. Gibt es jedoch mehrere Gläubiger, die erst nach und nach dem Verfahren beigetreten sind, so kann dieses insgesamt weitergeführt werden, wobei dann ein anderer Gläubiger zum Betreibenden wird. Soweit die Kurzfassung. Details zu den unterschiedlichen Spielarten siehe in der Fachliteratur.

Früher war es üblich, dass für den Fall, dass ein Gebot im ersten Versteigerungstermin nicht abgegeben wurde, oftmals der anwesende Bankvertreter in eigenem Namen ein Gebot unter 5/10 abgab, in dem alleinigen Bestreben, das Verfahren durch die Fällung der Bietgrenze zu beschleunigen. Hintergrund war auch die Erfahrung, dass oftmals im ersten Termin kein Gebot abgegeben wird, im zweiten Termin ohne Bietgrenze aber genügend ernsthaftes Publikum anwesend ist, um letztlich einen Erlös deutlich über 50% des Verkehrswertes zu erzielen.

Dass dies eigentlich rechtswidriges Verhalten ist, ergibt sich schon aus dem Grundsatz, dass nur solche Gebote zulässig sind, die auf den Erwerb eines Versteigerungsobjektes gerichtet sind. Nur hatte das Gericht nicht die Möglichkeit, zu prüfen, ob und inwieweit ein solches Gebot auf den Erwerb gerichtet war oder nicht. Zwar hätte klar sein müssen, dass der Bankvertreter grundsätzlich in Konflikt mit seinem Arbeitgeber steht, wenn er selbst versucht, ein Objekt als Schnäppchen zu ersteigern, denn als Bediensteter des Gläubigers muss es seine Pflicht sein, ein möglichst hohes Gebot zu erzielen. Aber darüber hat sich wohl kaum jemals ein Rechtspfleger insofern ernstlich Gedanken gemacht, dass er solch ein Gebot nicht zugelassen hätte.

Erst der Bundesgerichtshof hat sich mit seiner höchstrichterlichen Rechtsprechung dieser Problematik angenommen und dies mittlerweile nochmals detaillierter ausgeformt und nachgebessert, um die entsprechenden Sonderfälle und Interpretationsprobleme zu lösen. Hier sind die entsprechenden links zu den BGH-Beschlüssen:

Geben Sie dazu in der Suchmaske folgender Seite unter “Aktenzeichen” den entsprechend aufgeführten Begriff ein:

http://www.bundesgerichtshof.de/index.php?entscheidungen/entscheidungen

V ZB 98/05

Wegen der Problematik, die sich daraus ergibt, dass es Fälle gab, bei denen das unwirksame Gebot vor Bekanntwerden des ersten BGH-Beschlusses abgegeben worden war, folgte hier die Präzisierung:

V ZB 83/06

Weitere Details im Zusammenhang mit einer möglichen, auch rückwirkenden, Verfahrensaufhebung sind durch folgenden Beschluss des BGH (leider im Ergebnis etwas unschön) aufgegriffen worden:

V ZB 118/06

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Willkommen im Weblog des BZVI e.V.

Herzlich Willkommen zum neuen Weblog des BZVI e.V.

Er ist gedacht als Informationsquelle für all diejenigen, die als von der Zwangsversteigerung Betroffene auf dem Wege sind, sich selbst zu “Spezialisten” im eigenen Fall zu entwickeln.

Es werden in loser Folge auf der (dynamischen) Startseite interessante Beiträge erscheinen, die auch nach entsprechender Anmeldung von unseren Lesern kommentiert werden können. Diese Kommentare sind moderiert, das heißt, dass sie erst nach einer entsprechenden Sichtung durch den Administrator veröffentlicht werden.  Daneben gibt es (statische) Seiten, die Informationen zum Thema enthalten und entsprechende links anbieten zur Vertiefung der Materie.

Unsere Hauptseite finden Sie unter www.bzvi.de

Und nun Ihnen allen ein gutes Gelingen. Krise heißt immer auch Chance, Chance zur Entwicklung, zur Reifung, und zur Befreiung von vielem Ballast. Nutzen Sie diese intensive Zeit. Und befassen Sie sich mit der Präzision eines guten Chirurgen mit ihrem eigenen Fall. Es ist vielleicht die bestbezahlte Arbeit, die Sie in Ihrem Leben tun dürfen.

Ihr BZVI e.V. (Admin)

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